Bleiben Sie gesund

Sicher arbeiten

Als Sexarbeiter:in müssen Sie sich alle sechs Wochen vaginal untersuchen lassen und alle drei Monate Blut abnehmen lassen. Die Untersuchungen erfolgen am Gesundheitsamt. Bei der ersten Untersuchung erhalten sie ein sogenanntes Gesundheitsbuch (auch Deckel genannt). Das ist ein amtliches Dokument. Im Rahmen der Untersuchungen in Form eines Abstrichs werden vier Formen von Geschlechtskrankheiten getestet. Wenn bei Ihnen eine Infektion festgestellt wird, wird das Gesundheitsbuch behördlich einbehalten und Sie erhalten es erst nach Abheilen der Erkrankung wieder zurück. Nur so ist legales Arbeiten möglich.

Fragen & Antworten

  • Das Kondom ist nicht bis zum Ansatz des Penis aufgerollt worden.
  • Das Kondom ist zu groß für den Penis.
  • Der Penis ist beim Aufrollen des Kondoms nicht steif genug. Vergewissern Sie sich vor dem Sex mit dem Kunden, dass der Penis so steif wie möglich ist.
  • Die Erektion des Penis lässt beim Sex nach.
  • Der Geschlechtsverkehr dauert lange oder ist besonders grob.
  • Der Penis ist am Ansatz dicker als an der Spitze.
  • Der Kunde will ungeschützten Sex und hat das Kondom heruntergezogen.
  • Bei Analsex:
    Versuchen Sie, den Samen loszuwerden, indem Sie entweder auf Toilette oder in die Hocke gehen, um so viel Samen wie möglich auszupressen.
    Waschen Sie Ihren Anus, jedoch nicht IM After (das kann zu Verletzungen und damit zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen!)
  • Bei Vaginalsex:
    Gehen Sie in die Hocke und versuchen Sie, den Samen aus der Vagina zu pressen. Waschen Sie Ihren Genitalbereich mit lauwarmem Wasser.
    Versuchen Sie niemals, den Samen mit den Fingern oder anderen Gegenständen herauszukratzen (Verletzungsgefahr und damit erhöhte Ansteckungsgefahr!). Wenn Sie keine zusätzliche Empfängnisverhütung haben, nehmen Sie innerhalb von 72 Stunden die Pille danach. Damit Sie nicht von einem Kunden bzw. Sexualpartner schwanger werden. Die Pille danach erhalten Sie in jeder Apotheke.
  • Bei Oralsex:
    Spucken Sie den Samen aus und spülen Sie den Mund mit Mund- oder Salzwasser aus. Verwenden Sie eine Stunde lang keine Zahnseide und putzen Sie nicht die Zähne (Verletzungsgefahr und erhöhtes Ansteckungsrisiko!).

Wenn Sie von Infektionen Ihres Sexualpartners wissen, lassen Sie sich so bald wie möglich untersuchen. Es gibt präventive Behandlungsmöglichkeiten (innerhalb 72 Stunden beispielsweise die PEP). Lassen Sie sich unbedingt innerhalb von 2 bis 7 Tagen gynäkologisch untersuchen. Einige Geschlechtskrankheiten können auch oral übertragen werden.

  • Verwenden Sie immer Kondome. Und bestehen Sie darauf. Lassen Sie sich zu nichts anderem überreden.
  • Latexintimschutztücher („Lecktücher“) und Kondome können Sie bei Oralsex zum Schutz vor Infektionen verwenden.
  • Verwenden Sie auch für Oralsex Kondome und Lecktücher bzw. Dental Dams für Oralsex bei der Frau* (in Apotheken erhältlich und leider relativ teuer)
    TIPP: Ein aufgeschnittenes Kondom kann ebenfalls als Lecktuch verwendet werden.
  • Desinfizieren Sie Sex-Toys nach jeder Nutzung.
  • Verwenden Sie Kondome mit Geschmack bei Oralsex – diese überdecken den Latexgeschmack.
  • Schauen Sie sich den Kunden genau an und achten Sie auf Hygiene (z. B. gemeinsames Duschen oder Waschen)

Achten Sie darauf, dass Sie die Materialien richtig anwenden.

  • Verwenden Sie Kondome nur mit gültigem Ablaufdatum.
  • Verwenden Sie nur Ihre eigenen Kondome.
  • Achten Sie auf das richtige Ausziehen des Kondoms.
  • Gleitmittel vermindern das Risiko, dass ein Kondom platzt.
  • Tauschen Sie das Kondom aus, wenn Sie von Anal- auf Vaginalsex wechseln.
  • Nehmen Sie extrastarke Kondome und viel Gleitgel bei Analsex.
  • Verwenden Sie während der Menstruation (=Periode) Menstruationsschwämmchen (Soft Tampons). So  können Sie weiterhin Ihre Sexualdienstleistungen anbieten.
  • Verwenden Sie schwarze oder rote Kondome.

Häufige Stigmatisierungen und Diskriminierungen oder auch die Tätigkeit als Sexarbeiter:in selbst können belastend sein. Wenn es Ihnen psychisch nicht gutgeht oder Sie folgende Symptome haben, wenden Sie sich an unsere Beratungsstelle. In aktuen Krisen rufen Sie die Krisenhotline an.

  • Schlafstörungen
  • lang anhaltende gedrückte Stimmung
  • Angstgefühle
  • zunehmende Lustlosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • selbstgefährdendes oder selbstverletzendes Verhalten
  • Suizidgedanken

Psychotherapeutischer Bereitschaftsdienst Telefon: +43 662 202210

Erstberatung für Psychotherapie, Kosten Erstgespräch: 65 Euro

24-Stunden Krisenhotline Telefon: +43 662 43 33 51

Auf der Webseite salusweb.at finden Menschen, die das Salzburger Gesundheitssystem nicht gut kennen alle Informationen, damit Sie sich gut zurechtfinden: über Ärzt:innen, Krankenhaus, Therapien und Beratungsstellen.

Die Informationen stehen in sechs Sprachen zur Verfügung.

Gesundheitsämter Salzburg

Gesundheitsamt Stadt Salzburg
Schwarzstraße 44, 5020 Salzburg
Telefon: +43 662 8072 4814
Untersuchungstage
Montag, 8:00 bis 11:00 Uhr

Gesundheitsamt Salzburg Umgebung
Dr.-H.-Katschthaler-Platz 1, 5201 Seekirchen
Telefon: +43 57599 57

Gesundheitsamt St. Johann
Hauptstraße 1, 5600 St. Johann
Telefon: +43 57599 62

Gesundheitsamt Zell am See
Stadtplatz 1, 5700 Zell am See
Telefon: +43 5 7599 67